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Informationen für Patienten

Bandverletzungen und Gelenkinstabilitäten

Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Unser Kniegelenk besteht aus einem feinabgestimmten System von Knochen, Bändern, Muskeln und Knorpeln, das jedoch anfällig für Verletzungen wie etwa Bandverletzungen, ist. Diese können sehr schmerzhaft sein und für den Patienten längere Behandlung, Funktionseinschränkungen sowie langfristig einen höheren Verschleiß des Kniegelenkes nach sich ziehen.

Anatomie Hand

Anatomie und Funktion der Kreuz- und Seitenbänder im Kniegelenk

Als „zentraler Pfeiler“ des Kniegelenks werden die beiden Kreuzbänder bezeichnet. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung und der Beweglichkeit des Kniegelenks.

Zwei Seitenbänder stabilisieren das Kniegelenk seitlich und verhindern das Wegknicken nach innen und außen.​

Eine Vielzahl an Neurorezeptoren in den Bändern und der Gelenkkapsel sind für die Koordination und Steuerung der Beinmuskulatur durch das Gehirn vorhanden. Bei Bandverletzungen oder Verletzungen der Gelenkkapsel wird diese Steuerung gestört, was zu einem Instabiltätsgefühl führt. ​

Im Folgenden erhalten Sie mehr Informationen zum Bandapparat des Kniegelenks.

Der Bandapparat des Kniegelenks

Imagebild DONJOY® A22 Fussballer im Training Beinansicht

Wie der Bandapparat das Kniegelenk in der Bewegung unterstützt

Die typische Bewegung des Femorotibialgelenks- das Gelenk zwischen Oberschenkelknochen (Femur) und Schienbein (Tibia) - ist eine Roll-Gleitbewegung. Anders als bei einem einfachen Scharniergelenk verschiebt sich im Knie permanent der Drehpunkt. Das wird bei der Konstruktion und dem Einsatz von Knieorthesen beachtet. Zu Beginn der Beugung rollen die Femurkondylen nach hinten und das vordere Kreuzband spannt sich an. Es verhindert damit ein weiteres zurückrollen und die Kondylen gleiten daraufhin auf dem Tibiaplateau nach vorn.

Zugleich rotiert bei der Beugung die Tibia nach innen. Dabei verwinden sich vorderes und hinteres Kreuzband miteinander und verhindern so die weitere Innenrotation der Tibia.

Bei der Streckung rotiert die Tibia dann nach außen, dabei werden Teile der Kreuzbänder, die Seitenbänder sowie die Gelenkkapsel stark gespannt. Das Gelenk „rastet ein“ und lässt sich ohne willentliche Muskelaktivität nicht mehr beugen. Dies wird als Schlussrotation bezeichnet und ist für die Stabilität des Beines z.B. während des Gehens sehr wichtig.

Welche Bandverletzungen können auftreten?

Wie werden Kreuzbandverletzungen therapiert?​

Dem Arzt stehen konservative (ohne chirurgischen Eingriff) oder operative Behandlungsmethoden zur Verfügung. Eine konservative Behandlung ist z.B. möglich, wenn das Kreuzband gedehnt oder nicht vollständig gerissen ist.​

Als Kreuzbandersatz werden sehr häufig Implantate verwendet, die aus den Sehnen des Musculus semitendinosus und Musculus gracilis, den sogenannten Hamstrings, während der Operation präpariert werden. Möglich ist auch ein Patellarsehnenimplantat. Dieses wird mit jeweils einem Knochenstück aus dem mittleren Drittel der Patellasehne entnommen. Künstlicher Kreuzbandersatz hat sich nicht durchgesetzt. Es gibt aber zunehmend neue OP-Verfahren, um Kreuzbänder zu erhalten.

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Wie geht es nach der Operation weiter?

Der nächste Schritt nach der Operation ist die richtige Nachbehandlung. Sie ist abhängig vom Heilungsfortschritt und der Belastbarkeit des Implantats, zielt aber auf schnelle Mobilisierung des Kniegelenks. Die nachfolgenden Maßnahmen und Zeiträume dienen hier der Veranschaulichung und sind vereinfacht dargestellt. ​

Nach sehr kurzer Immobilisierung mit einer Knieruhigstellungsorthese beginnt neben Maßnahmen zur Schmerz- und Schwellungsreduktion u.a. durch Kühlung und Kompression, die Mobilisierung durch den Physiotherapeuten und mit Unterstützung einer passiven Bewegungsschiene (CPM).​

Nach Entlassung aus der Klinik erhält der Patient auf ärztliche Verordnung vom Orthopädietechniker eines Sanitätshauses eine funktionelle Knieorthese zur Führung, Stabilisierung und zum Schutz des frisch operierten Kniegelenks. Die Knieorthese ist in der Beugung limitiert und wird nach etwa 6 Wochen ganz oder schrittweise freigegeben. ​

Zur Wiedererlangung der vollen Beweglichkeit kann der Patient eine CPM-Schiene für die Anwendung daheim über mehrere Wochen verordnet bekommen.​

In den folgenden Wochen steigert der Patient mit zunehmender Belastung seine Beweglichkeit. Dabei schützt und unterstützt ihn die Knieorthese. Koordinations- und Kräftigungsübungen verleihen ihm zunehmend Sicherheit beim Gehen.​

Was passiert im Knie?​

In den ersten 12 Wochen, die als Heilungsphase bezeichnet werden, wächst das Implantat schrittweise ein. Zugleich beginnt ein biologischer Umbauprozess der implantierten Sehne in ein Band. Das wird als Ligamentisierung bezeichnet. Durch den biologischen Umbauprozess verliert die implantierte Sehne vom ersten Tag an, an Reißfestigkeit. Daher ist das Tragen der Orthese im ersten Jahr sinnvoll und darüber hinaus bei Belastung des Kniegelenks, z.B. beim Skifahren.​


Was ist beim hinteren Kreuzband zu beachten?​

Obwohl sich die operative Versorgung des hinteren Kreuzbandes (HKB) mit der des vorderen Kreuzbandes (VKB) ähneln, gibt es in der Nachsorge wichtige Unterschiede. Keinesfalls darf ein HKB-Patient mit den Nachbehandlungsmethoden des VKB behandelt werden. Insbesondere ist das Wegsacken der Tibia in die hintere Schublade zu vermeiden. Deshalb trägt der Patient für 6 Wochen Tag und Nacht eine funktionelle PCL-Orthese. Der Bewegungsumfang wird von 20° Beugung an in kleinen Schritten freigegeben. Erst ab der 7.-12. Woche kann das Knie langsam wieder belastet und aktiv bewegt werden.​


Wie werden Seitenbandverletzungen behandelt?​

Die meisten Seitenbandverletzungen werden konservativ behandelt, da es sich um Überdehnung oder um Teilrisse eines Seitenbandes handelt. Anfangs wird das Knie geschont und zur Schwellungs- und Schmerzreduktion gekühlt. Zur Stabilisierung und Führung wird eine leichte Knieorthese für 4 bis 6 Wochen vom Arzt verordnet. Physiotherapie und Teilbelastung beim Gehen unterstützen die Heilungsphase. ​​

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Wie funktionieren Orthesen bei Kreuzbandinstabilitäten oder -Verletzungen?​

Häufigster Einsatzgrund für Rahmenorthesen sind Verletzungen der Kreuzbänder. Die Auswahl der passenden Orthese erfolgt nach der jeweiligen Kreuzbandverletzung. Rahmenorthesen sind so gebaut, dass sie das Kniegelenk stabilisieren, entlasten und in seiner Bewegung physiologisch führen. Der Bewegungsumfang des Knies ist dabei in Streckung und Beugung an der Orthese einstellbar. Auch seitlich wird das Kniegelenk durch Rahmenorthesen stabilisiert. Die Seitenbänder werden unterstützt und so unzuträgliche Bewegungen unterdrückt.​

 

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